Zahl der Bäckereien und Metzgereien weiter rückläufig
In Deutschland ist die Zahl an Bäckereien und Fleischereien weiter rückläufig, das zeigen aktuelle Zahlen aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion.
Auch der Südwesten liegt in diesem bundesweiten Trend. In Baden-Württemberg sank die Zahl der Bäckereien von 2318 im Jahr 2008 auf 1726 Ende 2017, die der Fleischereien von 3013 auf 2325. Allein in den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Betriebe um jeweils 25 Prozent geschrumpft – bei den Metzgereien ist die Entwicklung etwas schlimmer. Als Grund für den Rückgang der Betriebe wurde der zunehmende Wettbewerb, ein geändertes Kaufverhalten der Verbraucher und der Konzentrationsprozess genannt. Es gebe eine Tendenz zur Filialisierung, denn der Einsatz moderner Maschinen lohne sich oft erst ab einer gewissen Betriebsgröße. Da Bäckereien nach ihrer Schließung oft als Filiale weiterbetrieben würden, seien die Beschäftigtenzahlen hier in etwa gleichbleibend. Allerdings gibt es große Probleme bei der Nachfolgersuche und -regelung.
Viele offene Lehrstellen bleiben entweder unbesetzt oder qualitative Defizite schließen die Auszubildenden als zukünftige Inhaber bzw. Geschäftsführer aus. Der Fachnachwuchs wird aber dringend gebraucht, auch weil der zunehmende Bürokratieaufwand den Branchen extrem zu schaffen macht.
Die Verbraucher bekommen die Entwicklungen derzeit noch nicht in vollem Ausmaß zu spüren, Versorgungsprobleme soll es bisher keine geben, trotzdem mahnen die Innungen der beiden Branchen politische Reformen an. Auch bessere Verbraucheraufklärung und Marketingmaßnahmen sollen dem Lebensmittelhandwerk neuen Aufwind bringen. Dafür setzt sich »Genuss im Süden« ein.
Es ist wichtig, dass wir dem Lebensmittelhandwerk weiter den Rücken stärken! Denn mit dem Verschwinden des regionalen Handwerks geht nicht nur Tradition, sondern auch Genuss- und letztlich Lebensqualität verloren.
Mehr Infos:
www.baeckerhandwerk.de
www.fleischerhandwerk.de
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