Regional, Bio oder beides?
20.11.2018 12:49
von Genuss-im-Süden.de

Studie zur Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln

Die steigende Nachfrage nach biologisch erzeugten Lebensmitteln kann nicht immer durch Angebote aus Deutschland gedeckt werden. Doch der Import von Bio-Produkten aus dem Ausland scheint vielen Verbrauchern auch nicht das Mittel der Wahl zu sein. Sind konventionell erzeugte Lebensmittel aus regionaler Produktion unter dem Strich sogar besser? Die Studie „Zielkonflikt beim Lebensmitteleinkauf: Konventionell regional, ökologisch regional oder ökologisch aus entfernteren Regionen“ im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) zeichnet ein Stimmungsbild.

Es ist nicht egal, woher das Essen kommt
Für die Studie wurden 638 Probanden in acht unterschiedlichen Supermärkten in Deutschland befragt. Um auch den Einfluss der Region auf das Verhalten der Verbraucher zu untersuchen, wurden gezielt Norden, Süden, Osten und Westen ausgewählt und dort jeweils ein ländliches sowie ein städtisches Umfeld. Zu den wichtigsten Ergebnissen der Untersuchung gehört sicherlich, dass die Herkunft der Lebensmittel für die Befragten generell eine sehr wichtige Rolle spielt. Ganz besonders gilt das für Obst, Gemüse und Fleisch. 53 Prozent finden es wichtig, regionale Produkte zu kaufen und 33 Prozent legen Wert auf die ökologische Herstellung der Lebensmittel. Die Öko-Lebensmittel möchten die Verbraucher gerne aus Deutschland beziehen. Dabei sind die Probanden allerdings bereit, mehr für regionale, als für ökologische Produkte zu bezahlen. Öko-Produkte werden eher in den Städten gekauft, regionale Produkte eher auf dem Land.

„Made in Germany“ wird auch bei Lebensmitteln honoriert
Die BÖLN-Studie zeigt, dass die Menschen eine sehr viel höhere Wertschätzung und auch Zahlungsbereitschaft für Lebensmittel aus Deutschland haben, als für Produkte aus anderen Ländern. Für die Produzenten ist das ein klares Signal, dass eine eindeutige Kennzeichnung der Produktherkunft eine entscheidende Rolle spielt und vertrauenswürdige Kontroll-Label der regionalen Erzeuger für die Verbraucher eine gute Leitlinie sind. Das „Ökobarometer“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft verzeichnet einen anhaltenden Trend beim Konsum von Öko-Lebensmitteln in Deutschland. Die Gründe für den Kauf sind artgerechte Tierhaltung, regionale Herkunft und Unterstützung regionaler Betriebe, weniger Zusatzstoffe im Produkt und eine möglichst geringe Schadstoffbelastung. Vor allem der Aspekt der regionalen Herkunft spielt eine immer wichtigere Rolle – 2016 ist dieses Kriterium bereits für 91 Prozent der Befragten entscheidend. Ein Hemmnis für den Kauf von Öko-Lebensmitteln ist häufig der Preis – unterschiedliche Studien kommen zum Ergebnis, dass eine Preis-Spanne zwischen 10 bis 40 Prozent über dem Preis für konventionelle Lebensmittel von den Verbrauchern mehrheitlich akzeptiert wird. Regionale Lebensmittel werden von über 80 Prozent der Konsumenten in Deutschland mehrmals im Monat gekauft. Für regionale Produkte mit einer eindeutigen Herkunftsbezeichnung besteht eine höhere Zahlungsbereitschaft.

Die vollständige Studie „Zielkonflikt beim Lebensmitteleinkauf: Konventionell regional, ökologisch regional oder ökologisch aus entfernten Regionen?“ der Universität Kassel finden Sie HIER.

 

 
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