Die Trends von der BIOFACH 2019
Mit hohen Besucherzahlen ist die diesjährige BIOFACH (parallel zur VIVANESS) zu Ende gegangen. Über 51.500 Interessierte aus aus 143 Ländern haben die Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel in Nürnberg besucht. 3.273 Aussteller aus 98 Nationen stellten Neuheiten, Trends und Innovationen vor. »Genuss im Süden« war vor Ort. Beim Aussteller-Überblick fiel uns auf: Aus dem Südwesten Deutschlands waren nur sehr wenige Hersteller vertreten.
Der Kongress auf der Messe bestätigte mit rund 9.500 Teilnehmern und Mitdiskutanten (BIOFACH + VIVANESS) seine Rolle als größte internationale Wissens- und Networking-Plattform. Die Besucher interessierten sich besonders für die Termine zur Marktstatistik. Der BIOFACH-Kongress „Der deutsche Bio-Markt: Zahlen aus 2018, Fakten, Analyse“ versammelte 251 Branchenvertreter.
Die Fachbesucher haben außerdem in unterschiedlichen Kategorien für ihre Favoriten für den Best New Product Award 2019 abgestimmt. Die Käserebellen gehören mit dem „Bio Kürbiskern Rebell“ (Frische) zu den glücklichen Gewinnern der BIOFACH ebenso wie die Schrozberger Milchbauern mit ihrem „Keks Eis“ (Tiefkühlprodukte). In der Kategorie „Trockenprodukte, Kochen und Backen“ freut sich Georg Thalhammer mit dem „Pesto Algen-Bärlauch“ über einen der begehrten Awards. Landgarten überzeugte die Fachbesucher in der Kategorie „Trockenprodukte, Snacks & Süßigkeiten“ mit „Mandel-Rosenblüten für Dich“, „Beeren Selektion für Dich“ und „Amarena Kirsche für Dich“. HANS Kaffe&Beere von HANS Brainfood gewinnt einen Best New Product Award BIOFACH in der Kategorie „Weitere Trockenprodukte“. Bei den Getränken überzeugte Nutracevit mit „BIOHASKAP® 100-prozentiger organischer Saft aus der Maibeere, nicht aus Konzentrat“. Der Award stellt einen sehr guten Gradmesser für die zukünftige Entwicklung bei den Bioprodukte dar. Hier zeigt sich, was in nächster Zeit in der Branche gefragt sein wird.
Mit Blick auf die aktuellen Trends lässt sich sagen, dass Bioprodukte ihr biederes Öko-Image endgültig abgelegt haben. Das wurde auf der BIOFACH 2019 einmal mehr deutlich. Sowohl junge Start-Ups als auch bereits etablierte Biomarken setzen heute auf moderne, gestalterisch hochwertige Markenauftritte und ausgefallene Produkt-Stories um sich klar von der Konkurrenz abzugrenzen. Aufgrund des extrem hohen Marktangebots dürfte das kaum überraschen. „Mainstream“ reicht heute nicht mehr aus, die Verbraucher verlangen nach unverwechselbaren Alleinstellungsmerkmalen (USP) bei den Produkten. Eine klare Unterscheidung der Hersteller ist nicht mehr allein durch die Qualität der Produkte, sondern nur noch durch eine klare Positionierung der Marke zu erreichen. Beim Markenauftritt wie auch beim Vertrieb gilt es neue Wege zu finden um sich gegen die breite Masse durchschnittlicher Produkte durchzusetzen. Das beginnt bereits beim Packaging Design und reicht von PR-Maßnahmen bis zur Wahl der geeignetsten Vertriebskanäle. Schöne Beispiele dafür sind unter anderem die Auftritte von Wostok Limonade, HEYHO! Premium-Granolas oder Selo Green Coffee.
Eine mutige, zeitgemäße Gestaltung und klare Marketingstrategien sind auch für kleinere Hersteller in unserer Region im Hinblick auf die Zukunft unerlässlich. Allerdings besteht hier im Direktvergleich zugegebenermaßen noch einiger Nachholbedarf. »Genuss im Süden« wird versuchen durch geeignete Maßnahmen auch diese Lücke zu schließen und regionale Produkte aus dem Südwesten zukünftig weiter nach vorne zu bringen.
Das nächste Mal trifft sich die internationale Branche zur BIOFACH vom 12.-15. Februar 2020. Wir von »Genuss im Süden« hoffen, dass wir 2020 auch eine eigene, regionale Food-Fachmesse etablieren können um so unseren Mitgliedern und dem Markt im Süden eine passendere Plattform zu bieten. Eine Plattform, die mit weniger Streuverlusten, dafür aber mit mehr Chancen für die regionalen Hersteller, Händler und Gastronomen verbunden ist.