Gläserne Manufakturen: Die Alb-Ölmühle und die Essigmanufaktur „Ausemländle“ gewähren auf dem albgut in Münsingen Einblicke in ihre Herstellungsprozesse.
Raum für Kultur und Handwerk soll im „albgut - Altes Lager“ in Münsingen entstehen. Mittlerweile sind in den Mannschaftsgebäuden des ehemaligen Militärgeländes zehn Gläserne Manufakturen eingezogen, in denen Besucher beim Handwerk zuschauen können. Unter den Manufakturen sind auch die „Genuss im Süden“ Mitglieder Alb-Ölmühle und „Ausemländle“.
Berthold Fischer hat seine „Gläserne Manufaktur“ im albgut 2019, zusammen mit seinen beiden Töchtern und den Schwiegersöhnen, gegründet. Die Alb-Ölmühle ist ein Familienunternehmen mit langer Tradition. Die alten Pressen stammen aus Familienbesitz. In der Manufaktur können kleine Gruppen von Zuschauern ab sofort auch die Vorführung der Pressung frischer Walnüsse verfolgen. Bei der historischen Ölmühle handelt es sich um eine Müller-Stempelpresse. Nur damit kann ein hochwertiges Walnussöl gewonnen werden, frei von Bitterstoffen. Das Walnussöl ergänzt das bisherige Sortiment der Fischers, denn die Alb-Ölmühle verarbeitet nicht nur Walnüsse, sondern auch Saaten alter Kulturpflanzen, die fast in Vergessenheit geraten sind: Leinsamen, Hanf, Raps. Um Speiseöl aus Raps und Lein herstellen zu können, arbeiten die Fischers mit Bio-Bauern auf der Alb zusammen. Das Bio-Leinöl wurde 2019 mit dem „Kikeriki“ als bestes Produkt in der Kategorie „Pflanzliche Produkte“ ausgezeichnet. Ein Teil der Produkte wird direkt im Laden der Alb-Ölmühle vertrieben. Die Fischers beliefern aber auch Märkte und Naturkostläden. Die Corona-Pandemie hat der Alb-Ölmühle zugesetzt. Deshalb sind die Fischers froh, dass die Gläsernen Manufakturen jetzt wieder für Besucher öffnen dürfen. Termine zum Zuschauen bei der Pressung sind für interessiertes Publikum aktuell an Sonntagen, die Teilnehmerzahl ist aufgrund der Corona-Maßnahmen allerdings beschränkt.
Gleich neben der Alb-Ölmühle, im Gebäude BT 21, hat Stephan Pöhler die Corona-Auszeit genutzt, um seine Essig-Manufaktur „Ausemländle“ liebevoll weiter einzurichten. Auch Pöhler verarbeitet vorwiegend Zutaten aus der Region – zu Essig, Senf, Pesto und weiteren Produkten. Vor kurzem hat er von einer Brauerei eine größere Menge Bier bekommen, weil die Bier-Nachfrage wegen Corona gesunken war. Er macht daraus Bieressig, der in ehemaligen Whiskey-Fässern reift. Pöhler verwendet nur natürliche Zutaten und keinerlei Zusatzstoffe. Der bereits eingeführte Essig „Albsamico Kirsche“, auf der Basis von Apfelessig, wurde mit dem „Kikeriki 2019“ als eines der besten Produkte der Regionen Alb, Allgäu, Bodensee und Oberschwaben ausgezeichnet. Seine Produkte verkauft Stephan Pöhler in der Manufaktur und im seinem Café „Ausemländle“ in Münsingen.
Besuch planen:
Normalerweise haben die Manufakturen sonntags und feiertags geöffnet (Informationen unter: www.albgut.de. Die Alb-Ölmühle im BT 22 hat ab sofort samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet, ebenso am Feiertag. Weitere Informationen gibt es unter www.alb-oelmuehle.de. Auch die Essigmanufaktur „Ausemländle“ im BT 21 hat an Fronleichnam geöffnet; Informationen unter www.ausemlaendle.de.